Leise betrat Vay die Baracke. Sie wuuste nicht, ob Linja schon da war oder ob sie sogar schon schlief. ALso legte sie möglichst leise ihre Uniform und ihre Stiefel ab und kroch unter ihre Decke. Gedankenverloren sah sie zur Decke. Was war das bloß mit Loki? Irgendwie brachte er sie aus dem Konzept. Sie musste echt aufpassen, dass ihr das nicht gefährlich wurde.

Vay stand gehorsam zwischen den anderen Rekruten und ließ Heneces Predigt über sich ergehen. Dieser Idiot. Disziplin war ja ok, aber man konnte es auch übertreiben. Und ganz nebenbei entblößte Henece dadurch Vay gegenüber seine Panik. Vailla konnte ihm also durchaus gefährlich werden. Könnte man ihn alleine irgendwo stellen, müsste es ein leichtes sein, ihn auszuschalten. Man müsste doch alles nur in die Wege leiten.

"Scheiß Penner", fluchte Vay leise und ging dann ebenfalls aufs Trainingsgelände umd die Parcours zu absolvieren und ihre Märsche hinter sich zu bringen. Im Geiste verfluchte sie Henece immer wieder und wünschte sich, Vailla könnte hier sein um ihr zu helfen, Henece den Gar aus zu machen.

"Nicht wirklich viel. Aber Loki ist jetzt auf unserer Seite. Ich habe gestern mit ihm gesprochen. Und heute Morgen beim Apell ist Henece fast geplatzt." Vay kicherte leise. "Er hat unser Trainingsprogramm verdoppelt, weil wir alle unfähig waren, dich zu schnappen. Wenn der selbst zu blöd ist." Wieder kicherte sie. "Aber ich glaube, dass Henece eigentlich nicht sooo dramatisch schlimm sein kann. Du konntest ihm UND Achaz entkommen. Wenn wir es also nur in die Wege leiten könnten, ihn allein zu erwischen...", schickte Vay ihre Gedanken an Vailla, führte sie aber nicht ganz zu Ende weil Achaz in der Nähe war.

"Keine Sorge, Vailla. Ich halt hier die Füße still. Und Loki hoffentlich auch."
Sie sprang gerade von der Kletterwand, als einer der Ausbilder von seiner Trillerpfeife gebrauch machte, um die trainierenden Rekruten auf ihre Fehler aufmerksam zu machen. Im Hintergrund konnte Vay Achaz entdecken, der schief lächelte und sie fixierte. //Scheiße...Ob der was ahnt?// Dann verschwand Achaz und Vay entspannte sich wieder. "Oh man...dieser Achaz macht mich ganz krank. Ständig schleicht der hier herum und lässt mich kaum aus den Augen. Ob er was ahnt? Was meinst du?", fragte sie ihre Mentorin im Geiste.

"Gut", meinte Vay nur. Damit war das 'Gespräch' wohl beendet. Der Ausbilder schien auch damit fertig zu sein, sie alle rund zu machen, also scheuchte er sie wieder auf die Parcours. Vay machte also da weiter, wo sie aufgehört hatte.

Achaz nickte ergeben und konnte sich ebenfalls eines Lächelns nicht erwehren. Schließlich war auch das Training vorbei und während der Ausbilder den Rekruten ein paar Beobachtungen schilderte, kam er kurzerhand dazwischen. "Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muss einen ihrer Rekruten entführen. Henece wünscht, sie zu sehen", erklärte er sein Anliegen. Als sein Blick Vay traf, erstarrte diese und ballte ihre Hände zu Fäusten.
"Wer muss mit?", fragte der Ausbilder knapp und, verglichen mit Achaz, auf ziemlich primitive Art und Weise. "Die junge Dame mit dem hellblauen Haar", antwortete Achaz geschmeidig.
"Loretta! Vortreten!", kam der Befehl und Vay trat nach vorn zu den beiden Männern.
"Guten Tag, junge Dame. Henece wünscht, dich zu sehen. Würdest du mich wohl begleiten?", fragte Achaz höflich.
Vay nickte. "Natürlich."
"Henece möchte gemeinsam mit dir dinieren. Würdest du ihm die Ehre erweisen?", fragte Achaz, als sie schon gingen.
Vay war etwas geschockt. "Dinieren? Ich? Mit Henece?", fragte sie verblüfft.
Achaz lachte leise. "Ja du. Das ist eine große Ehre. Aber mach dich doch vorher ein bisschen frisch. Das ist sicher auch für dich angenehmer, nach diesem harten Training. Komm dann doch zu senem Zelt. Er erwatet dich dort." Damit verschwand Achaz und Vay ging in ihre Baracke um sich zu duschen und eine saubere Uniform anzuziehen. Sie überlegte erst noch, ob sie Vailla kontaktieren sollte, aber vielleicht handelte es sich bei diesen Dinner nur um eine ganz banale Nummer, die Henece ja vielleicht nur hin und wieder mal Abzog. Also machte sie sich auf den Weg zu seinem Zelt. Ihr Haar war zwar noch etwas feucht, aber damit musste nun eben selbst 'Der Große Henece' mal leben. Dann tart sie in das Zelt ein, wusste jedoch nicht recht, wie sie sich verhalten sollte, also stand sie zuerst still.