Mit Schrecken sah Scarlet Asgards Lächeln und auch die Worte ihres Onkels gefielen ihr nicht. "Onkel...bitte!" Flehend sah sie ihren Onkel an und stellte sich nun wieder schützend vor Johnny.
"Scarlet, ich denke, Asgard hat bereits mit dir gesprochen. Du warst also im Bilde über das eventuelle Schiksal dieses jungen Mannes."
"Aber Onkel Acceron..."
"Nein Scarlet. Geh bei Seite. Was erhoffst du dir denn davon, ihn zu schützen. Er ist ein Mensch. Früher oder später wird er sterben MÜSSEN. Verschwende nicht deine Zeit."
"Das ist keine Zeitverschwendung!", fuhr Scarlet ihren Onkel an. Dieser zog eine Augenbraue hoch, offensichtlich überrascht vom Verhalten seiner Nichte.

"Nein", war Scarlets einzige, aber eindringliche Antwort.
"Scarlet, wirf nicht alles weg, was du hier hast. Nicht für einen Menschen." Acceron sprach wieder ruhig und kam langsam näher.
//Ich hab's doch gewusst! Sie sind nicht normal! Das sind Vampire! Aber...Scarlet auch?// Johnny schossen die Gedanken nur so durch den Kopf.
"Was ist, wenn ich mich in einen Menschen verliebt habe, Onkel Acceron?", fragte Scarlet ihren Onkel prüfend. Ihr Blick war dabei aber starr auf Asgard gerichtet.

"Was ist er nicht wert? Dass ich vielleicht mit meinem Onkel und dir breche? Es tut mir leid, Asgard, aber..." Sie sah kurz zu Boden, dann wieder zu Asgard. "vergib mir", flüsterte sie noch. Dann schickte sie eine heftige Druckwelle los, um ihn nicht im Weg zu haben. Schnell drehte sie sich zu Johnny um und ergriff seine Hand. "Komm!" Dann zog sie ihn hinter sich her über den Flur zu den Treppen und nach draußen. "Setz dich in dein Auto! Fahr weg! Komm nie wieder! Vergiss, was hier passiert ist! HAU AB!" Ohne zu zögern tat Johnny wie befohlen und brauste davon.

Scaret sträubte sich nicht. Jegliche Gegenwehrr wäre von Anfang an sinnlos gewesen. Ihr Onkel erwartete sie bereits in der Einganshalle am Fuße der Treppe. Seine sonst charmante und beherrschte Hülle war gänzlich von ihm abgefallen und nun sah er Scarlet wütend an. "Du enttäuschst mich wirklich, Scarlet. Asgard mit einem Menschen zu hintergehen mag eine Sache sein. Aber diesem Menschen auch noch zur Flucht zu verhelfen, nachdem er erfahren hat, was wir sind... Das enttäuscht mich wirklich. Ist dir bewusst, was dir als Bestrafung blüht? Scheinbar nicht... ansonsten hättest du vorhin hoffentlich auf Asgard gehört. Die Verbrüderung mit Menschen ist strengstens untersagt, meine Liebe. Darauf steht die Todesstrafe aus."
Mit geweiteten Augen sah Scarlet zuerst ihren Onkel, dann Asgard und dann wieder ihren Onkel an. "Und...was ist das mit Diana? Deinem Hausmädchen? Ist das keine Verbrüderung?!"
Acceron schüttelte den Kopf. "Diana ist eine Angestellte. Sie weiß, was wir sind, aber sie weiß auch, dass ich sie deshalb töten werde. Früher oder später. Deine Lage, meine Liebe, ist aber eine völlig andere."

"Verzeih, Asgard, aber wenn ich jetzt durch dein Hand oder durch die meines Onkels sterben muss, dann bereuhe ich nur, dass ich dich mit meinem Betrug verletzt habe. Alles andere war es mir wert. In jeder Sekunde. Ich durfte lieben und wurde geliebt. Und mehr habe ich vom Leben nie erwartet. Wenn meine Ewigkeit jetzt endet, dann kann ich es nicht mehr ändern. Dann soll es so sein." Scarlet sprach ruhig und sah Asgard dabei in die Augen. Dann senkte sie den Kopf und schloss die Augen. Ihren Tod erwartend.

Scarlet sah ihm nicht nach. Nur eine einzelne Träne liefihre wange hinab.
"Wirklich, Scarlet. Ebenso wie Asgard, wünschte ich, dich nicht vernichten zu müssen. Aber du lässt mir keine Wahl." Langsam ging Acceron auf seine Nichte zu. Dann packte er sie plötzlich an der Kehle und Dückte sie, ein paar Zentimeter über dem Boden, gegen die nächste Wand. Scarlet keuchte, aber sie wehrte sich nicht. "Verzeih mir bitte, Onkel", flüsterte sie noch.
Dieser schenkte ihr nur einen ausdruckslosen Blick, bevor er ihr Leben mit einem heftigen Stromstoß, bei dem auch die Wand hinter ihr Schaden nahm, beendete.

Johnny raste durch unzählige Allen, erwischte die Kurven nur mit Mühe und mied alle möglichen Orte. Wo sollte er denn hin? Jeder, mit dem er sprechen würde, wäre auch in Gefahr. Und auch Scarlet, war nun vielleicht schon erledigt. "Scehiße!", schrie er und versezte dem Lenkred einen Schlag.

Johnny drehte dein Kopf, um einen Blick auf die Rückbank zu werfen. Aber die war völlig leer. "Verdammte Scheiße! Wo bist du?!" Er riss das Lenkrad rum und erwischte die Kurve nur noch gerade so, damit er nicht den nächsten Abhang runterrauschte. Stattdessen kam sein Auto schliddernd kurz vor der Tiefe zum Stehen.