"Nein danke. Lass nur...Ich halte mich da lieber raus..." Damit wandte Scarlet den Blick ganz ab und befreite sich sanft aus seiner Umarmung. //Ich kann es ihm nicht sagen...auch wenn ich wollte...// Wieder spuktern ihr Bilder ihres Traumes durch den Kopf.

Scarlet verharrte noch eine Weile in ihrem Zimmer, bevor sie schließlich den Raum verieß und an die Tür gegenüber klopfte. Johnnys Zimmer. "Ja?", jlang es gedämpft durch die Tür. Leise trat sie ein. "Scarlet? Was machst denn du hier? Du bist gar nicht bei deinem Freund?", fragte Johnny verwirrt und stand vom Bett auf.
"Nein...Ich...wollte mal mit dir...reden..." Langsam sah sie auf und in Johnnys Augen. "Sag mal...hast du Asgard und mich...jemals belauscht? Auch wenn es nicht absichtlich war?" Johnny stutzte. "Belauscht? Was soll ich denn gehört haben?"
Scarlet sah zur Seite. "Ach...gar nichts...Tut mir leid, wenn ich dich gestört habe." Sie drehte sich um und wollte den Raum schon wieder verlassen, aber Johnny griff nach ihrer Hand und hielt sie zurück.
"Scarlet? Sag mal...hast du über das nachgedacht, was gestern passiert ist? Über...den Kuss...meine ich..."
Sie sah wieder zu ihm. "Ja...das habe ich wirklich. Aber zu einem richtigen Entschluss bin ich nicht gelangt. Ich weiß nur, dass ich in dem Moment, als es geschehen ist, glücklich war...glaube ich." Wieder sah sie zu Boden. "Verzeih...eigentlich sollte ich nicht hier sein."
"Aber du bist hier", erwiederte Johnny sofort. Scarlet hob vorsichtig den Blick und sah nur noch, wie sich Johnnys Gesicht dem ihren immer weiter näherte. Sie schloss die Augen, als seine Lippen ihre berührten und er sie in die Arme nahm.

Johnnys Kuss wurde langsam drängender, leidenschaftlicher. Aber Scarlet hielt ihn nicht zurück. Sie ließ es geschehen und erwiederte den Kuss noch. Die fühlte sich, wie in ihrem Traum. Nur dass der Mann an ihrer Seite jetzt ein Gesicht hatte, das sie erkennen konnte.
Auch als Johnny sie zum Bett zog wehrte sie sich nicht. Doch als seine Hand unter ihrem Oberteil zu spüren war, hielt sie inne und griff nach seiner Hand. "Warte...ich...das solltest du nicht tun...", versuchte sie zu sprechen.
"War ich zu schnell?", fragte er besorgt.
Scarlet schüttelte unsicher den Kopf. "Nein...nein das ist es nicht. Aber... das hier dürfte eigentlich nicht passieren. Ich...ich muss jetzt gehen." Sie stand auf und verließ schnell den Raum.
Verwirrt, aber doch lächelnd, sah ihr Johnny nach.

Scarlet fuhr herum und erstarrte, als sie Asgards Blick bemerkte. "Asgard...was..." Dann verstummte sie. //Es nützt nichts mehr...ich kann mich nicht rausreden...er würde mir sowieso nicht glauben...// Sie senkte den Blick.

Scarlet wich an die gegenüberliegende Wand neben ihrer Tür zurück. Sie wagte nicht, ihn anzusehen. Lieber fixierte sie den Fußboden. Tränen füllten ihre Augen und sie ballte ihre Hände zu Fäusten, damit ihre Finger nicht so stark zitterten. Auch ihrer Stimme traute sie nicht. Also schwieg sie.

Scarlet sah auf. "Asgard warte!" Sie sprang an seine Seite. "Warte. Er weiß nichts. Asgard bitte." Flehend sah sie zu ihm auf.

(Muss jetzt weg...darf immer nur bis elf. Aber morgen bin ich gegen drei Uhr wieder da. Bis dann. *wink*)

Johnny riss entsetzt die Augen auf und rührte sich nicht. "Alter! Nimm die Waffe runter! Das ist doch noch lange kein Grund mich umzubringen!" Scarlet stürzte ins Zimmer und stellte sich zwischen Asgard und Johnny, sodass die Waffe nun auf sie gerichtet war. "Asgard! Hör auf! Ich bitte dich!" In ihrer Stimme klangen Verzweiflung und Panik mit.
"Senke bitte deine Waffe, mein Freund", klang eine ruhige Stimme von der Tür her in den Raum. Lord Acceron betrat nun das Zimmer und legte Asgard eine Hand auf die Schulter. "Ich wäre äußerst betrübt, wenn du versehentlich meine Nichte umbrächtest." Dann wandte er seinen Blick Johnny zu. "Außerdem sollte der Junge Herr keinen solchen Schaden nehmen."
"Onkel Acceron! Gott sei dank dass du-" Scarlet wurde unterbrochen.
"Scarlet. Bevor du dem Herrn für mein Erscheinen dankst, solltest du wissen, dass ich im Augenblick alles andere als glücklich über dein Handeln bin. Aber das klären wir später. Geh bitte zur Seite." Mit gesenktem Kopf tat Scarlet wie befohlen.

"Ich wünsche lediglich, dass die Lage nicht eskaliert, nur weil meine Nichte einen Fehler begangen hat." Acceron warf Scarlet einen Blick zu. "Aber trotzdem, mein lieber Freund, werden wir uns dieses jungen Herren entledigen müssen."
Johnny starrte Lord Acceron schockiert an. "Wie? WAS? Sie wollen mich UMBRINGEN? Tschuldigung, dass ich das so sage aber... SIND SIE JETZT VÖLLIG DURCHGEKNALLT?! Ich hab doch nichts schlimmes getan! Das passiert doch überall, dass ein Kerl dem anderen seine Freundin ausspannt! Also wo ist das Problem?!" Johnny war völlig außer sich, hatte sich aber noch immer nicht von der Stelle gerührt.
"Du scheinst die Lage nicht verstanden zu haben, junger Mann", sagte Acceron nun etwas lauter, aber noch immer beherrscht.
"WAS DENN BITTE FÜR NE LAGE?!"