"Äh...also das 'Sir' kannst du weglassen. Bei mir zumindest." Johnny lächelte. "Aber sorry, ich kenn eben nicht die Namen von allen, die hier wohnen..."

"Ach der...na ist ja herrlich..." Johnny verdrehte kurz die Augen. "Sag mal...wie heißt du eigentlich?", fragte er plötzlich neugierig geworden.

"Ok...das 'mein Herr' kannst du auch weglassen. Johnny reicht völlig." Er lächelte wieder. "Du musst nicht einen auf braves Dienstmädchen machen, wenn du mit mir sprichst. Ich meine...du bist doch auch ein ganz normaler Mensch. Oder bist du so wie dein Herr Graf von Veri...dingenskirchen...?"

"Ich weiß nicht...aber er ist nicht...normal...Und Scarlet auch nicht. Sowieso ist hier nichts wirklich so, wie es scheint."

"Wie es steht dir nicht zu? Natürlich darfst du 'ne eigene Meinung haben! Keiner kann dir den Mund verbieten! Und keiner hat das Recht, dich wie ein minderwertiges Wesen zu behandeln!" In seinem Zorn merkte Johnny gar nicht, dass jemand hinter ihn getreten war. Erst, als er von dieser Person unterbrochen wurde, drehte er sich um und musste feststellen, dass der Hausherr, Lord Acceron persönlich, hinter ihm stand.
"Junger Mann. Sollte es ihnen missfallen, ihre Ferien hier zu verbringen, so sollten sie nach Haus fahren und ihre Ferien etwas...angenehmer gestalten." Er warf Viktoria einen Blick zu, dem deutlich abzulesen war, dass er sie in diesem Moment nicht in seiner Nähe duldete.
"Ach. Nein, ist schön in Ordnung hier. Ich hab mich nur ein bisschen mit Viktoria unterhalten. Ist das verboten?" Johnny lächelte.
"Nein, das nicht. Aber sie halten sie von ihrer Arbeit ab. Und würden sie mir einen Gefallen tun, junger Mann?", Lord Acceron senkte seine Stimme ein wenig, "Halte dich aus den Angelegenheiten meines Hauses heraus. Ich weiß sehr wohl, wie es richtig zu verwalten ist, und ich schätze es nicht sonderlich, wenn mir jemand dabei...zu nahe kommt."
Der Hausherr wandte sich ab und richtete das Wort noch einmal an Viktoria. "Viktoria? Würden sie bitte den Grafen von Veriska in mein Arbeitszimmer bitten? Ich erwarte ihn dort. Und bitte...diesmal ohne Unterbrechungen." Dann wandte er sich ab und verschwand.

"Herein." Acceron drehte sich nicht um. Er saß, wie üblich, in seinem Sessel am Fenster und sah nach draußen.

"Hallo Asgard. Ich komme gleich auf den Punkt, denn diese Angelegenheit gefällt mir nicht." Er wandte Asgard seinen Blick zu. "Dieser junge Mann, dieser Johnny, scheint irgendetwas mitbekommen zu haben. Ob es nun etwas war, das zwischen dir und Scarlet stattgefunden hat, oder etwas, dass sie ihm eventuell erzählt hat, weiß ich nicht. Aber ich habe vorhin ein Gespräch zwischen ihm und Viktoria mitbekommen. Er ist der Meinung, wir seien nicht menschlich. Dieser Gedanke muss einen Ursprung haben. Und ich will wissen, wo der liegt. Und ich möchte dich bitten, ihn ein wenig im Auge zu behalten. Er soll nichts herausfinden, was ihn nichts angeht. Im Notfall müssen wir ihn wohl besitigen...aber die Existenz unserer Art darf nicht herauskommen. Also bitte, Asgard, behalte unseren neugierigen Gast im Auge."

"Ist es zu viel, wenn ich dich auch darum bitte? Ich denke nämlich, dass sie dir eher etwas anvertrauen würde als mir. Mir verschweigt sie gelegentlich etwas. Und bei dieser Angelegenheit möchte ich kein Risiko eingehen."