"Das sollte jetzt bitte kein Flirtversuch sien, oder? Dann bin ich nämlich schneller weg, als du gucken kannst", meinte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Dann stell dich lieber nicht vor die Zielscheiben. Ich kann ziemlich gut treffen." Sie musterte ihn kurz. Er sah nicht unbedingt schlecht aus, aber das hatte man von Reku auch nicht behaupten können. Plötzlich bekam sie eine Gänsehaut und sie zitterte. "Ähm...ich glaub...ich glaub ich verschwinde lieber", meinte sie nur und ging zurück Richtung Farm.

Wieder auf der Farm setzte sie sich vorn auf der Veranda in die Sonne. Die Sonne hatte ihr Haar getrocknet und der Wind hatte es durcheinander gebracht, also fuhr sie sich jetzt mit den Fingern wie mit einer Bürste durch die langen Strähnen.

Schon wieder schrak sie hoch, beruhigte sich aber sofort wieder. "Ach...mir gehts gut soweit...Ich hatte nur grade...eine etwas seltsame Begegnung mit irgendeinem Luke"; antwortete sie so entspannt wie möglich.

"In wie fern schlimm? Er war seltsam und ein bisschen nervig. Und ich bin abgehauen, bevor ich ihn näher kennenlernen musste. Aber auch egal...Was macht 'Wlli'?", fragte sie grinsend. Sie würde ihn niemals so ansprechen, aber so für sich war das schon lustig.

"Arschloch!", fluchte sie und stapfte dann ins Haus. In der Küche fand sie Mrs Valentine. "Entschuldigung, Mrs Valentine, aber können sie mir sagen, wo man die Temperatut fürs Duschwasser regelt? Ich hab da einen Racheackt an ihrem Sohn geplant, wenn es ihnen nichts ausmaht. Und bevor sie fragen: Ja, das HAT ER VERDIENT", fragte sie freundlich und gelassen, aber in ihren Augenwinkeln blitzte es diabolisch.

Lächelnd nahm Liz zwei Kekse. Warm war noch ein bisschen untertrieben, aber das störte sie nicht. Sie bedankte sich und knabberte den einen im Gehen. Den anderen hob sie sich noch auf. Ihr Weg führte sie aber nicht unmittelbar in den Keller. Sie schlich sich in ihr Zimmer, damit auch niemand etwas mitbekam, am wenigsten ihr Opfer. In ihrem Zimmer kritzelte sie schnell 'Rache ist süß' auf einen Zettel und setzte noch einen oben drauf, indem sie mit ihrem aufgetragenen, knallroten Lippenstift einen Kussmund auf dem Zettel hinterließ. Dann schlich sie sich vor die Badezimmertür, legte den Zettel und den Keks davor und huschte dann leise in den Keller. Dort fand sie schnell den besagten Regler und drehte ihn in einem Schwung auf eiskalt. Dann zählte sie im Kopf runter und wartete auf einen erschrockenen Aufschrei ihres Opfers, während sie wieder nach oben in die Küche ging.