Stories, Charas, BegegnungenRollenspiel-Paradies |
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Liz hörte das Gebrüll von Mrs Valentine bis in den geschlossenen Saal hinein und musste leicht lächeln. Diese Frau war einfach unglaublich und konnte jede noch so hässliche Situation mit Situationskomik überfluten, dass es schon fast verboten gehörte.
Dann aber gehörte ihre Aufmerksamkeit den Geschworenen, denen sie nun die Stirn bieten musste. Sie holte tief Luft, um sich gegen das zu wappnen, was sie nun erwarten würde. Sie war ein wenig nervös, aber das ließ sie ich nicht weiter anmerken. Immerhin musste sie nun Mr Vaentine verteidigen. Aber wo sollte sie anfangen?


Liz erzählte also ihre Geschichte. Ab und an ergänzte Kim einige Details, was ihr vom Richter persönlich gestattet wurde, ansonsten verhielt sie sich eher ruhig. Als die Aussage zu ende war trat der Staatsanwalt auf den Plan. "Elisabeth, ich möchte dir mein aufrichtiges Beleid aussprechen, für das, was dir widerfahren ist. Ich muss sagen es tut mir wirklich leid. Noch mehr aber bedauere ich, dass du und deine Freundin hier direkt vom Regen in die Traufe gestolpert seid. Ich verstehe, dass du dem Angeklagten dankbar bist in deiner verwirrten Vorstellung der Realität. Und keiner macht dir einen Vorwurf daraus, dass du die Geschehnisse nur auf dieser Art der Verdrängung überhaupt ertragen kannst. Aber die Beweise sprechen für sich." Der Anwalt, ein unsympathischer, schmieriger Kerl mit einem Lächeln, als hätte er seine Großmutter gerade gewinnbringend verkauft. Dreht sich um zu den Geschworrenen. "So herzerweichend die Geschichte dieses Mädchens auch sein mag, ich bitte Sie sich an die Fakten zu erinnern. Mr. William Valentine ist ein verurteilter Verbrecher, der wegen Verführung Schutzbefolener in diesem Statt keine Kinder mehr unterrichten darf. Da fällt es doch sehr schwer zu glauben, dass er hier plötzlich in der Rolle des Retters erscheint," Wieder wendet er sich an Liz. "Sag mir Kind. Hat er dir die große Liebe vorgeheuchelt? Dir Zuneigung simuliert? Dich vielleicht sogar geküsst? All das hat er damals mit einem anderen Mädchen ganz genauso gemacht. Einem Mädchen, das für seine Naivität (die des Mädchens) sterben musste. Willst du etwa die nächste sein?"
? Ich habe meine Seele nicht an den Teufel verkauft... ?
? Ðer Teufel hat seine Seele an mich verkauft! ?

Liz blieb völlig ruhig und sah zunächst von einem Geschworenen zum nächsten. Dann zu Mr. Hamilton und schließlich zum Staatsanwalt. Widerlicher Kerl...
Ihre Hände entspannten sich, während sie sich eine kluge Antwort überlegte, entschied sich aber letztlich doch für eine schlichte Gegenfrage. "Von welchen Beweisen sprechen Sie denn, wenn cih fragen darf? Kim und ich wissen beide, dass der Angeklagte sich ncihts hat zu Schulden kommen lässen, während wir in seiner Obhut waren."

Der Anwalt lächelte wieder auf diese widerliche Art und Weise, dass man ihn hätte erwürgen wollen. "Das ist Beweis genug dafür, dass du dir in keinster Weise im klaren darüber bist, wozu ein Mann wie er fähig ist und dass er dich schon völlig eingelullt hat, mit seiner abartigen Idee von Liebe.", erklärte er ihr, als sprach er gerade mit einem kleinen Mädchen, das nicht begriff warum es die runtergefallene Eiskugel nicht vom Boden lecken durfte.
"Und ich?", fragte nun Kim zuerst etwas schüchtern. Dann aber wurde sie mutiger. "Ich mein ja nur. Mich hat Mr. Valentine niemals glauben lassen, er würde mich lieben oder irgendetwas anderes von mir wollen, als auf mich aufzupassen. Und genau das hat er die ganze Zeit getan. Als.... als das in der Schule passiert ist, hab ich mit niemandem mehr geredet und hatte außer vor Liz vor jedem Angst, besonders vor Mr. Valentine. Aber er war dermaßen zurückhaltend und hat mir jeden Freiraum gegeben, den ich brauchte und hat trotzdem keine Sekunde aufgehört mich zu beschützen. Sie dürfen ihn nicht dafür bestrafen, dass er der einzige war, der für uns da war."
? Ich habe meine Seele nicht an den Teufel verkauft... ?
? Ðer Teufel hat seine Seele an mich verkauft! ?

So ein Arschloch. Der konnte sich ja nicht mal wehren. Er ging gar nicht auf ihre Frage ein sondern leierte sienen einstudierten Text runter. Zu gern hätte sie ihm dafür eine geschossen. Aber sie musste sich ja benehmen. Immerhin war sie in einem Gerichtssaal.
Kims Aussage war aber auch ziemlich gut. Und mutig. Sie hatte ja schon lange niocht mehr so offen mit Mnnern gesprochen.

Mr Hamilton ergriff das Wort. "Nun, noch irgendwelche Fragen?" Der Anwalt verneinte durch ein Kopfschütteln. Der Richter hämmerte ein bisschen auf sein Tischchen und verkündete, dass sich die Geschworenen nun zur Beratung zurückziehen würden. Derweil wurde das Publikum mittsamt Angeklagten zurück in den Saal geben. William humpelte hinein. Er rechnete mit dem Schlimmsten und trotzdem schenkte er den Mädchen und seiner Mutter ein aufmunterndes Lächeln voller Zuversicht, die er eigentlich gar nicht mehr besaß.
"Dieser Blick....", murmelte Mrs. Valentine fassungslos und musste sich abwenden. Sie ertrug diesen Anblick nicht, denn sie allein wusste, was tatsächlich in ihrem Sohn vorging. "Diesen Ausdruck habe ich nur ein einziges Mal gesehn. Damals lag sein älterer Bruder im Sterben, weil Will ihn versehentlich angeschossen hat. Er hat Angst.", erklärt sie mitgenommen.
Es dauert nur etwa eine halbe Stunde, doch Will erscheint es wie eine Ewigkeit, bis die Geschworrenen den Saal wieder betreten. Der Vorstand erhob sich und verkündete das Urteil.
"Wir, die Geschworenen des Gerichts Oklahoma, befinden den hier angeklagten William Valentine als nicht schuldig." William hatte überhauptnicht begriffen, was gerade gesagt wurde und nun sah er den ersten Geschworenen nur völlig verwirrt an. Erst als der Richter offiziel diese Entscheidung als Urteilsspruch verkündete, dämmerte ihm so langsam, dass tatsächlich alles gut gegangen war, glauben konnte er es aber trotzdem nicht.
? Ich habe meine Seele nicht an den Teufel verkauft... ?
? Ðer Teufel hat seine Seele an mich verkauft! ?

Liz platzte fast vor Freude, als sie das Urteil hörte. Ihre Augen strahlten, sie griff nach Kims Hand und sah ihrer Freundin überglücklich ins Gesicht. "Wir habens geschafft! Wir habens geschafft, Kim", sagte sie immer wieder und wäre am liebsten aufgesprungen, um quer durch den Saal zu rennen und Mr Valentine um den Hals zu fallen. Allerdings blieb sie unter größter Anstregnung ruhig sitzen und versuchte, sich ihre überschwängliche Freude nicht ansehen zu lassen. Dennoch strahlte sie den Mann an, der soeben freigesprochen wurde.

Die Verhandlung wurde geschlossen und William ging als freier Mann daraus hervor.
Als er die Anklagebank verließ und durch das sich auflösende Publikum schritt, war es seine Mutter, die ihn als erste in die Arme schloss. "Solltest du mir auch nur noch einmal eine solche Angst einjagen, dann bin ich es, die dich hinrichtet. Verstanden, Freundchen?", tadelt sie ihren Sohn und zog ihn am Ohr zu sich runter umd ihm einen Kuss auf die Schläfe zu drücken. "Ich werd mich dran halten.", versicherte er, wobei er sich nicht anmerken ließ, dass er gerade höllische Schmerzen litt, da seine Mutter seine Verletzungen wohl über das Glück seines Freispruchs vergessen hatte. Als seine Mutter ihn endlich rfeigegeben hatte, richtete er sich zu den beiden Mädchen, lächelte überglücklich und nahm sie beide in die Arme. "Danke euch beiden. Ich weiß nicht, wie ihr das angestellt habt, aber ich bin mir ganz sicher, dass es euer Verdienst ist, dass ich nicht am Galgen enden muss."
? Ich habe meine Seele nicht an den Teufel verkauft... ?
? Ðer Teufel hat seine Seele an mich verkauft! ?

Liz krallte sich förmlich an Mr Valentine fest, als er sie und Liz in den Arm nahm. Er lebte. Er war frei. Sie konnte es kaum fassen und vesuchte vergeblich, ihre Freudentränen zu unterdrücken. Sie konnte nicht sprechen, nicht denken... Sie konnte sich nur an ihm festhalten und dankbar dafür sein, dass er am Leben bleiben durfte.

Kim löste sich wieder von ihrem Lehrer, der soviel mehr war als ihr Lehrer. Auch William ließ seine Arme nun sinken. Er hockte halb vor Liz, sodass er dieses eine mal sogar auf Augenhöhe war. Er lächelte sanft und sah ihr tief in die Augen. "Wir haben es geschafft.", verkündete er flüstern, bevor er sie liebevoll küsste.
? Ich habe meine Seele nicht an den Teufel verkauft... ?
? Ðer Teufel hat seine Seele an mich verkauft! ?

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