Als Fey begann, sich um ihn herum zu teleportieren grinste er schief. "gut. Schwäche durch Geschwindigkeit ausgleichen. Nicht schlecht. Aber du musst auch die Kräfte deiner Gegner berücksichtigen." Damit löste er sich in einen roten Schatten auf, der sich über sie beide ausbreitete und beinahe das entfernte Waldstück erreichte. "Pass auf deine Deckung auf", schallte seine Stimme durch den undurchdringlichen Nebel. Der gesamte Nebel drückte sie zusammen und zwang sie zu boden. Vincent kniete über ihr und umschloss ihre Kehle mit einer Hand. In der anderen hielt er eine kleine Nadel, die mit bloßem Auge nicht zu sehen war. Diese Nadel bohrte er nun in ihre Pulsader am Hals. Nur ein kleiner Stich, nichts ernstes, aber der winzige ropfen Gift, der sich daran befand, breitete sich rasend schnell in Feys Körper aus und lähmte ihn sowohl physisch, als auch alle mentaöen Fähigkeiten. "So, meine Liebe, fühlt es sich an ein wehrloser Mensch zu sein. Schwach und außer Stande etwas zu bewirken. Interessant, nicht wahr?" Er lächelte, während seine Hand noch immer an Feys Kehle lag. "So bist du völlig wehrlos. Wenn du erst einmal in diesem Zustand bist, bist du einen Bruchteil einer Sekunde später tot. Vermeide es also, in diese Situation zu gelangen. Physisch bist du zu schwach. Mit deiner Körperkraft, kannst du vielleicht einen Menschen töten, aber bei einem halbwegs ausgewachsenen Dämon ist das völlig nutzlos."
Er löste seine Hand, blieb aber noch über sie gebeugt, sodass sein Haar ihr Gesicht streifte und ihrer beiden Gesichter mit einem schwarzen Vorhang umhüllte.

"So lange, bis ich dir das Gegenmittel gebe. Der Husten lässt aber glcih nach. Und dann werden wir erstmal deinen schwächlichen Körper trainieren, damit du später, wenn deine Dämonenkraft wieder da ist, auch physisch ein bisschen stärker bist. Das alles wird zwar durch dein dämonisches Blut verstärkt, aber wenn du die Grundlage verbesserst, ist das Ergebnis um so stärker." Vincent strich sich das Haar zurück. Also los. Wir laufen ein Stück. Komm mit." Dann machte er auf dem Absatz kehrt und joggte richtung Wald davon.

Als Vincent unters Blätterdach kam, blieb er im Wurzelgeflecht eines riesigen, umgestürzten Baumes stehen und wartete, bis Fey eintraf. "Schön, dass du es doch noch geschafft hast. So und jetzt will ich mal sehen, wie beweglich du im Gelände bist. Nutze deine Umgebung zu deinem Vorteil aus und verwende sie gegen deinen Gegner." Vincent löste sich wieder auf, aber diesmal blieb der Schatten unsichtbar. "Wehr dich!", rief er ihr noch zu, aber die Stimme schien von überall zu kommen. Plötzlich schoss er hinter einem Baum hervor, der Schatten streifte sie nur und schon hatte sie einen klaffenden Schnitt am Oberarm.

Im Geise lächelte Vincent. Ihren Plan konnte er in ihrem Kopf lesen, wie in einem offenen Buch, denn mit ihren Fähigkeiten war auch die Barriere um Feys Gedanken verschwunden. Der Schatten glitt am Stamm entlang nach oben und als er nahe genug war umschloss er Fey urplötzlich und riss sie aus der Krone, trug sie durch die Luft und hielt sie etwa 20 Meter über dem Boden fest. "Dumm von dir, dich in eine Position zu begeben, aus der du nichts ausrichten kannst. Ein Falscher Schritt und du stürzt ab. Nicht gerade klug von dir. Aber die Idee mit dem Rascheln der Blätter war im Prinzip gar nicht mal übel."
Der Nebel nahm Form an und nun hielt Vincent Fey fest im Arm und sie glitten langsam dem Boden entgegen. Unten angekommmen setzte er sie ab. Dann packte er sie fest am Arm, genau an der Stelle, wo er sie verletzt hatte. "Du musst ja keine Narben bekommen. Das würde so ein hübsches Mädchen wie dich ja verunstalten." Die Wunden begannen zu heilen, bis sie schließlich verschwunden waren.

"Das Gegengift bekommst du, wenn wir zurückgehen. Und zu der FRage, was du hättest tun können... nicht viel. Aber völlig reglos bleiben und lauschen. Manchmal hilft das. Bei mir eher weniger. Ich habe die Lautlosigkeit über Jahrhunderte hinweg perfektioniert. Aber auch einfache Maßnahmen wären hilfreich. Zum Beispie hättest du dir eine Waffe schnappen können, in Kampfposition gehen können und dich an einen halbwegs sicheren Ort begeben können. Und jetzt spielen wir das ganze nochma. Ich werde aber sichtbar bleiben. Nur nicht jetzt." Damit verschwand er und der Schatten verflüchtigte sich und verschmolz mit denen, die die Bäume auf den Waldboden warfen. Er umkreiste die Lichtung, dann tauchte Vincent in der Krone einer Eiche auf.

Vincent lächelte amüsiert und setzte sich in Bewegung. Zuerst lief er nur hinter ihr her. Sein Prinzip war einfach, aber wirkungsvoll: Erst laufen, dann hetzen. Während er hinter ihr herlief, machte er ab und an mal ein Geräusch, wenn er einen Ast zertrat oder ein wenig Luab bewegte. sSo war er leichter auszumachen und konnte ihren Fluchtinstinkt noch weiter anstacheln, da er sich ihr immer weiter näherte, aber dennoch genug abstand hielt, um nicht gesehen zu werden.

Vincent grinste höhnisch. "Du kannst mir nicht entkommen!" Seine Stimme schallte wieder durch den Wald, aber jetzt, da er bemerkte wie Fey langsam aber sicher müde wurde, wurde er schneller und seine Schritte lauter. Mal kratzte er mit den Stahlhandschuhen tiefe Furchen in die Rinde eines Baumes, dann trat er den einen oder anderen Stamm bei Seite und kam ihr immer näher. Kurz streckte er eine Hand nach ihr aus und streifte ihre Schulter. Dann war er plötzlich verschwunden und alles war totenstill. So, als wäre er nie da gewesen.