Mit einem Schnauben steckte Marlus die Waffe wieder weg. Was sollte er nur mit diesem dummen Göhr anfangen? Wenn sie ihm wegstarb, würde er nicht nur keine Bezahlung emhr bekommen. So viel war sicher. Und wenn er sie am Leben hielt und trainierte... Er schöloss gedankenverloren die Augen und überließ es Nachtschwarz, ihn sicher voran zu tragen.

(Tut mir leid Kisu. Beziehungskiste. Kann nicht schreiben. Vllt morgen. Entschuldige.)

Schon beim fremden, und doch bekannten Klang der Stimme, war Markus stutzig geworden und hatte Nachtschwarz verlangsamt. Als nun aber das Mädchen nach ihm rief, drehte er sich schnell um. Er musste dem Fremden gar nicht erst ins Gesicht sehen, um zu wissen, wer er war. Er war dem Witchmaster schon zu oft begegnet. Ohne zu zögern zog er zwei Pistolen und feuerte vier Schüsse ab.

Markus lachte amüsiert. "Ich und ein Schoßhund? Du unterschätzt mich." Er lenkte Nachtschwarz schnell zwischen den Witchmaster und das Mädchen. "Und was suchst du hier? Wo du doch eigentlich in deiner Gruft in Venedig sein solltest?"

Markus hatte eben noch wütend auf die Stelle gestarrt, an der der Witchmaster eben noch gestanden hatte und konnte nciht umhin, wie so oft schon nach ihren Begegnungen, seine Kräfte und seinen Stil zu bewunedern. Als Elisa dann plötzlich aus dem Sattel kippte und hart auf dem Boden aufschlug, stieg er schnell von Nachtschwarz ab. Das Blut zwischen ihren Fingern gefiel ihr gar nicht. Mit angespannter Miene hob er sie sanft auf den Arm und setzte sie auf Nachtschwarz' Rücken, der sich schon ein wenig heruntergebeugt hatte. Gedanklich verfluchte er sich, weil er, trotz Elisas Sterblichkeit keine Verbände oder ähnliches für Notfälle mitgenommen hatte, aber ändern konnte er diesen Umstand nun auch nicht mehr.
Er ergriff Glorias Zügel und stieg dann hinter ELisa in den Sattel. Vorsichtig, aber doch fest legte er einen Arm um sie, um sie im Sattel zu halten. "Halt drch. Ich bring dich hier weg. Das wird schon", redete er dem Mädchen ruhig zu. Er hatte von einer brillianten Heilerin gehört, die in Venedig lebte. Der Ritt würde noch ein bisschen dauern, aber Elisa konnte es schaffen, wenn sie stark blieb. Also spornte er Nachtschwarz zum Galopp an und jagte ihn die Straße nach Venedig entlang.

Als sie schließlich den Stadtrand erreichten, ging schon langsam die Sonne unter und er hoffte inständig, die Heilerin noch früh genug finden zu können. Passanten, die ihn mit dem blutüberströmten Mädchen auf dem Arm sahen, ignorierten ihn oder wandten schnell ängstlich oder angewidert den Blick ab. Ein haufen dummer Ignoranten.
Ziellos trabten sie durch die Straßen und es wurde immer dunkler. Er wusste nur, dass die Heilerin hier in Venedig lebte, nicht aber, wo genau oder wie sie überhaupt hieß. Eine junge Frau, die mit einem Korb voller Früchte und Kräuter beladen war, verkürzte seine Suche. Sie wandte den Blick nicht ab, sie versperrte ihm eher den Weg, als sie ungläubig mitten auf der Straße stehen blieb.
"Aus dem Weg", knurrte Markus nur. Er musste schließlich noch die Heilerin finden. Doch die Frau ignorierte seinen groben Befehl. Sie stellte den Korb ab und trat näher an sie heran.
"Was ist passiert?", frate sie mit ruhiger stimme und sah zu dem verletzten Mädchen auf. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebte. "Ihr braucht einen Heiler", sagte sie schnell, als sie sah, dass das Blut schon mehrere Stunden alt war. Lange würde das Mädchen nicht mehr durchhalten.
"Den versuche ich gerade zu finden. Ich habe von einer Heilerin gehört, die hier leben soll", antwortete Markus trocken. Wenigstens war die Frau keine Gafferin und schien zu versuchen zu helfen.
"Dann habt ihr sie gefunden", antwortete die Frau. "Gebt ihr mir die Zügel der Stute? Wir sollten und beeilen." Ohne zu zögern warf Markus die Zügel der Frau zu. Diese ergriff sie, nahm noch schnell ihren Korb auf und stieg dann behände in den Sattel.
Sie ritten wenige Minuten bis zu einem Haus, das an einer Kreuzung von zwei Kanälen stand. Es war nicht besonders groß, fügte sich aber in das Bild der Stadt ein und fiel nicht weiter auf. Nur ein Schild an der Tür wies es als Heim einer Heilerin aus. Sie stiegen ab und Markus trug Elisa wie ein zerbrechliches Kleinod in das Behandlungszimmer der jungen Frau und legte sie dort vorsichtig auf eine hohe Liege, auf die die Heilerin schnell noch eine saubere Decke legte. Dann trat der zurück, als die Frau begann, das Hemd des Mädchens zu öffnen und die WUnde frei zu legen. Markus entschied sich, etwas Abstand zu nehmen und sich an die Wand hinter den Frauen zu lehnen. So müsste er Elisa nicht aus den Augen lassen und beschämte sie trotzdem nicht.
Die Heilerin wies Markus gelegentlich an, ihr ein paar Dinge zu reichen. Er hielt ihr eine Wasserschüssel, holte Tinkturen für sie oder gab ihr das Bündel Kräuter, nach dem sie verlangte. So kam er kaum umhin, einen Blick auf Elisa werfen zu müssen, aber schämen konnte sich die Kleine auch später noch, sofern sie dazu überhaupt in der Lage sein solte.
Als die Wunde gewaschen war und die Heilerin eine Salbe aufgetragen hatte, begann die Luft plötzlich zu knistern. Makus nahm wieder Abstand und ging zurück an die Wand, an der er gelehnt hatte. Der ganze Raum schien sich aufzuladen, doch konnte er die Quelle dieser übernatürlichen Kraft nicht sofort ausmachen. Und gläubig starrte er sie Heilerin an, als diese kaum hörbar begann, Worte in einer fremden Sprache zu murmeln. Kaum war das geschehen, verschwand die Energie wieder und die Frau atmete erleichtert auf. "Geschafft."
Sie wickellte vorsichtig noch einen Verband um Elisas Bauch und bedeutete Markus dann, sie zu tragen und ihr zu folgen. Er tat wie geheißen und folgte der Frau in ein Zimmer im oberen Stockwerk. Der kleine Raum bot lediglich ein Bett, einen kleinen Tisch und einen kleinen Stuhl, aber die Einrichtung sollte ihn nicht kümmern. Er legte Elisa auf das Bett und deckte sie behutsam zu. "Ruh dich aus, Kleine", sagte er noch ruhig und strich ihr einmal über den Kopf.

Markus hatte an Elisas Bett Wache gehalten, bis sie eingeschlafen war. Er hatte sie noch einen Augenblick beobachtet und konnte nicht anders, als stolz auf sie zu sein. Er sppürte, wie ihr Herz wieder kräftig und regelmäßig schlug und wie sich ihr Körper erholte. Er war nach unten gegangen und an diesem Morgen nach einer schlaflosen Nachte, suchte er die heilerin in ihrem Behandlungsraum auf.
"Du bist kein Mensch", stellte er nüchtern fest, als er sich hinter ihr aufbaute. Sie fuhr fort, den Raum aufzuräumen und ließ sich nicht von ihm einschüchtern.
"Mein Name ist Raya", sagte sie nur.
"Dass du einen Namen hast, war mir klar. So gut wie jeder Dämon legt sich einen zu oder bekommt einen."
Sie lachte leise. "Dämon. Wie abfällig ihr das sagt. Aber seid ihr selbst wirklich besser?"
Er drehte sie zu sich um und drückte sie dann an die Wand. "Nenn mir einen Grund, warum ich dich nicht töten sollte", knurrte er.
"Weil wir von einem Schlag sind, ihr und ich. Und sie auch. Ihr wisst das."
Sofort ließ er sie los und ging einen Schritt zurück.
"Das Mädchen ist unglaublich stark. Ich konnte ihr Kraft spüren. Ihr nicht?"
"Doch. Aber ich glaubte es nicht. Aber Ovel ist hinter ihr her. Das ist Beweis genug."
Er musste nciht erklären, wer Ovel war. Er war mit Abstand einer der mächtigsten Dämonen und JEDES Wesen, das nicht menschlich war, hatte sienen Namen mindestens ein Mal gehört.