Am nächsten Morgen weckte Markus das Mädchen, als die Sonne gerade aufging. Pack deine Sachen und mach dich fertig. Ich richte derweil unten die Pferde." Er verließ ihr Zimmer wieder und ging nach unten. Seine Sachen waren schon gepackt und er schnürte sie gerade am Sattel seines Pferdes fest. Nachtschwarz und die Stute waren schon gesattelt und auch Vorräte hatte er eingepackt. Nun wartete er abreisebereit vor dem Gasthaus.

Wortlos gab Markus seinem Hengst die Sporen und ritt aus der Stadt. Sie ließen Rom bald schon hinter sich und ritten nordwärts. Mehrere Stunden sprach er nciht ein Wort. Als die SOnne im Zenit stand, hielt er schließlich an und stieg ab. Er führte Nachtschwarz zu einem kleinen Bach, der nahe der Sztraße dahinplätscherte und ließ ihn dort trinken und Grasen, während er sich unter einen schattigen Baum setzte und etwas aß.

Er warf ihr etwas Brot zu und nickte in Richtung Bach. Iss. Und füll deine Wasserflasche auf. Kannst dich meinetwegen auch ein wenig abkühlen, wenn du das brauchst", schlug er ihr vor ohne den Blick zu heben. "Und wenn du fertig bist, gib mir bescheid. Dann beginnt dein Training."

"Als erstes hörst du auf, mir irgendwelche Titel zu verpassen. Ich bin Markus Corbini. Kein Magister oder Meister oder was auch immer. Klar?" Er erhob sich und legte seinen Mantel und seinen Hut ab. Seine Schusswaffen legte er ebenfalls bei Seite. "Grundsätzlich hast du als Frau nur die Waffen, die du ergreifen kannst. Deine Körperliche Kraft ist zu gering und um dich in Nahkampftechniken einzuweisen, fehlt uns die Zeit. Außerdem bist du dafür schon zu alt." Er zog einen langen Dolch und begann, sie zu umkreisen. "Ich habe dir Waffen gegeben. Deine Hellebarde ist für dich das wichtigste. Wenn ein Gegner dich erreicht, bist du so gut wie tot. Mit dieser Waffe kannst du ihn dir vom Hals halten. Ihn damit zu töten ist schwieriger, aber nicht unmöglich. Ziele auf die Brust, den Kopf oder die Beine. Ein durchbohrtes Herz tötet so Manches Ungeheuer. Ein abgeschlagener Kopf ist für JEDES Wesen tödlich, aber es ist auch schwieriger durchzuführen. Und Wenn du ihm die Beine wegreißt, kann er sich nicht so schnell bewegen." Er täuschte einige Stöße an und hätte sie mit jedem töten können, während er sie weiter umkreiste. "Schnelligkeit und unglaubliche Kraft sind die stärksten Waffen deiner Gegner. Setzte sie außer Kraft, und du hast vielleicht eine Chance, zu überleben."

DIesen Moment nutze er aus. Mit der einen Hand schlug er gegen die Flache Seite der Klinge ihrer Hellebarde und brachte sie aus dem Gleichgewicht. In der anderen drehte er seinen Dolch blitzschnell herum, sodass der Knauf oben war, und schlug ihn fest gegen ihren gestreckten Ellebogen. MIt einer flüssigen Bewegung trat er ihr die Beine weg und fing sie noch in der selben Drehung auf, nur um ihr dann seinen Dolch an die Kehle zu drücken. "Und lass deine Waffe nicht sinken, bevor dein Feind erledigt ist."

Er zog eine Augenbraue hoch, dann ging alles ganz schnell. er packte ihre Waffe kurz hinter der Klinge und stieß sie erst zurück und zerrte sie dann an sich und riss das Mädchen zu Boden. Die Waffe schleuderte er weg und packte Elisa dann am Hals und hob sie wieder auf Augenhöhe um ihr gleichzeitig seine Klinge an den Hals zu halten, während er sie würgte. Sein Blick war eiskalt und es schien, als habe er vergessen, wer sie war, als sei er ein anderer Mensch. Dann aber warf er sie zu Boden und steckte seine Klinge wieder weg. "Wo hast du das gelernt?", fragte er nur ruhig und ging seinen Mantel und seinen Huut wieder aufsammeln und anlegen.

"Nein. Du kannst dich wehren. Das reicht erstmal. Und bis wir in Venedig sind, lernst du auch das Reiten ganz automatisch. Aber eines werd ich dir noch bis dahin antrainieren", sprach er ruhig, bis er sich plötzlich zu ihr umdrehte und drohend nah vor ihr stand. "Hör auf mit deinen Predigten. SIe interessieren mich nicht und gehen mir nur auf die Nerven. Vielleicht kennst du ja noch eine Regel aus deinem tollen Kloster: Sprich nur, wenn du gefragt wirst." Damit wandte er sich ab und ging zu Nachtschwarz. Der Hengst wieherte leise und stupste seinen Herrn an, der ihm noch ein Stück von seinem Brot zu fressen gab und dann aufsaß. Wortlos lenkte er das mächtige Tier wieder auf die Straße richtung Venedig.

Ein Schuss zerriss die Luft und eine Silberne Kugel rauschte nur um Haaresbreite an Elisas Wange vorbei und riss ein großes Loch in den Baum hinter ihr. Markus hatte sich nicht einmal umgedreht. Er hatte die Waffe einfach mit rückwärts angewinkeltem Arm abgeschossen, ohne in ihre Richtung zu schauen. Nachtschwarz blieb völlig ruhig, als sein Herr den Schuss abfeuerte. Das Tier war so etwas schon lange gewohnt, bleib aber trotzdem stehen, als ihn sein Herr dazu bewegte.
"Ich sag es dir nochmal. Hör auf mit deinen Predigten und deinem Geschwafel über deinen Gott. Ich glaube nicht an diesen Quatsch und es interessiert mich nicht die Spur. Zudem macht es mich unnötig aggressiv. Wenn du also weiterleben willst, empfehle ich dir, ALLES, was damit auch nur IM ANSATZ zu tun hat, für dich zu behalten!", rief er drohend, drehte sich aber ncoh immer nicht um. "Und noch ein Ton von dir über dieses lästige Thema, und ich treffe beim nächsten Mal zwischen deine Augen oder erst in eines deiner Gelenke. HABEN WIR UNS VERSTANDEN?!", fuhr er sie gereizt an.