Liz schürzte die Lippen. "Unfair", grummelte sie und versuchte ihn zurückzustoßen, indem sie sich gegen ihn warf.

Diesmal wehrte sie sich nciht. Sie wusste ja mittlerweile, dass es nichts brachte, also konnte sie genau so gut stillhaten und abwarten. "Ähm...entweder in mein oder ihr Bett. Ist mir egal", schlug sie trocken vor und zog eine Schnute. Sie hatte schon wieder verloren. Das konnte doch nicht angehn...

"Keine AHnung. Überleg ich mir dann. Vielleicht schlaf ich einfach weiter, wenn sie mich lassen.", meinte sie mit einem Schulterzucken.

"Stimmt allerdings", murmelte sie und starrte ebenfalls zur Straße. Plötzlich sah sie etwas auf sich zusausen. "Was zum...?" Sie brach ab und fing an zu lachen. "Lassen sie mich mal runter. Ich muss da wen auffangen", lachte sie und machte Anstalten runterzuklettern.

Liz lief ein bisschen weiter in Richtung Straße und streckte die Hände, die sie wie eine Schale formte, nach oben in die Luft. Kurz darauf wurde am Himmel ein weißes kleines Etwas erkennbar, das sich als Vögelchen entpuppte, das in ihren Händen landete. Sie streichelte den kleinen Kerl am Kopf. "Na, Pieps. BIs du ganz allein hierher geflogen?", fragte sie lächelnd. Dann hörte man schon eine Hupe aus der Ferne und ein schwarzer Cadylag wurde sichtbar, der schließlich neben Liz anhielt. Pieps hüpfte auf Liz' Schulter, als sich die Fahrertür öffnete und ein hochgewachsener junger Mann mit ebenso rotem Haar wie Liz es hatte ausstieg. "Na Schwesterherz", begrüßte Caleb seine Schwester glücklich und nahm sie in den Arm.
Als Liz sich wider gelöst hatte, machte sie sich daran, die beiden Männer miteinander bekannt zu machen. "Also, Caleb. Das ist...naja das ist Will", stellte sie Mr Valentine vor und lächelte schief. Das Spiel konnte beginnen.
"Will?", fragte Caleb skeptisch.
"Ja. Mein Freund", erklärte sie, als wäre es nichts besonderes.
"Dein WAS?! Sag mal bist du noch zu retten? Drehst du jetzt komplett am Rad?"
Liz lachte. Ihr Plan ging voll auf. Caleb drehte total durch. "Nein mit mir ist alles in Ordnung. Ich liebe ihn einfach. Warum solte ich dann nicht mit ihm zusammen sein wollen?", fragte sie gerade heraus. Und wieder traf sie ihr Ziel mitten ins Schwarze und Caleb blieb die Luft weg.

Total verdattert ignorierte Caleb die Geste. Als er sich wieder gefangen hatte, bedachte er Mr Valentine mit einem finsteren und strengen Blick. "Mal ehrlich. Wie alt sind sie? Ihnen ist schon klar, dass meine Schwester noch minderjährig ist? Haben sie da nich sowas wie Moral?"

Liz lächelte schief und erriet Mr Valentines Gedanken. Also bediente sie sich und ließ sich Feuer geben. "Du..Du RAUCHST? Sag mal Liz, tickt bei dir im Kopf noch IRGENDWAS anständig? Zumindest so halbwegs?", fragte er sie und zog ihr die Zigarette aus dem Mund und zertrat sie auf dem Boden. "Ich glaub ich nehm dich wieedr mit zurück nach New York. Das...das geht so echt nciht."
"Doch das geht", gab sie trocken zurück und lehnte sich an Mr Valentines Seite. "Du bist nicht der einzige, der mich beschützen kann. Und Dad auch nciht. Und außerdem: Wo wart ihr, als ich vergewaltigt wurde, hm?"
Caleb schwieg betroffen. Mit so einem Tiefschlag hatte er nicht gerechnet. Liz bereute es zwar ein wenig, aber sie konnte es nciht mehr zurücknehmen. Und Caleb konnte ruhig wissen, wie sie sich gefühlt hatte. "So...du kannst jetzt wieder einsteigen. Und du kannst dich entscheiden, ob du wieder zurückfahrst, oder ob du ins Gästezimmer einziehen willst. Vorerst. Überleg's dir." Damit machte Liz kehrt und ging zur Farm zurück.

Caleb beschloss seinen Wagen bis zur Farm zu fahren und seine Tasche aus dem Kofferraum zu holen. Während er noch im Auto saß wandte sich Liz an Mr Valentine. "Das war mies von mir", gab sie ein wenig betroffen zu, ohne aber ihre Emotionen sehen zu lassen. Caleb sollte denken, dass sie mit Mr Valentine glücklich war und keinen Verdacht schöpfen.