Sandro lag immer noch total still da. Als die beiden Gestalten sich gerade nicht auf ihn fixierten ergriff er die chance , nahm seine Reisetasche und zündete eine Rauchbombe, um dadurch seinen beiden ungewünschten Zeitgenossen entrinnen zu können.

Eher uninteressiert warf Aris einen Blick in die Richtung aus der der Rauch plötzlich aufstieg und wedete diesen ebenso uninteressiert sogleich wieder ab. "Es wäre weniger auffällig gewesen aufzustehn, sich zu verabschieden und einfach so zu gehn. Nun ist leider davon auszugehn, dass er eine Gefahr in mir und/oder dir sieht, was ihn zu einer Gefahr für mich dich und/oder den Drachen machen könnte. Du bist mir zwar ziemlich egal, aber die Bedrohung von mir oder den Drachen möchte ich dann doch lieber im Wege stehn. Ich werde ihm also folgen. Ich weiß nicht ob es so ist, aber eventuell fragst du dich gerade, warum ich dir meine Pläne so ausschweifend darlege, anstatt ihn bereits zu verfolgen, wodurch er vielleicht einen alles entscheidenden Vorsprung gewinnen kann. Auch auf die Gefahr hin dich zu langweilen werde ich es dir erklären. Zum einen ist es völlig irelevant wie viel Zeit ich ihm gebe sich in vermeindliche Sicherheit zu bringen, ich werde ihn schon noch früh genug eingeholt haben. Und zum anderen möchte ich dir anbieten mich zu begleiten. Dies ist keine Art des freundschaftlichen Aktes, keines Falls. Es ist lediglich so, dass du mir großzügiger Weise dein Lager zur Verfügung stelltest und ich es schlichtweg für unhöfflich erachte, dir nun meine Begleitung zu verwehren. Nun denn, wie lautet deine Antwort? Ich darf doch annehmen, dass ich lange genug geredet habe, dass du dir eine Meinung bezüglich meines Angebots bilden konntest."
Aris hatte die ganze Zeit den Blick nicht von dem Feuer gewendet und mit einem Stock immer mal wieder in der heißen Glut herumgestochert. Nun betrachtete er die angesänkte Spitze im flackerndem Licht des Feuers und warf schließlich einen fragenden, aber keinesfalls erwartungsvollen Blick in Niahs Richtung.

"Ich bin kein Jäger.", fing Aris an zu erklären. "Die Jagd beinhaltet die Möglichkeit des Versagens. Wenn ich mich dazu entschließe etwas oder jemanden zu erlegen, dann gehe ich töten, nicht jagen. Ich bin also kein Jäger. Vielleicht ein Mörder, aber kein Jäger.", erklärte er ruhig und wendete sich zum Gehn. Er war nicht übermäßig sehr von sich selbst überzeugt, vielmehr hatte er sogar eine eher kritische Sichtweise auf sich selbst, aber in diesem Fall schätzte er sich schlicht ganz richtig ein, denn bisher hatte nichts und niemand überlegt, wenn er sich erstmal vorgenommen hatte ein Leben zu beenden. Was er allerdings mit dem seltsamen Fremden tun würde hatte er noch nicht entschieden und würde es auch wohl erst tun, wenn er aussreichend über ihn wusste.

Aris trat an ihre Seite. "Er ist da entlang.", erklärte er, zeigte in die entsprechende Richtung und ging weiter. Er müte sich nicht damit ab aufwendig jeder noch so kleinen Spur hinterher zu kriechen. Kurz nachdem die Rauchbombe hochgegange war, hatte er gehört, dass sich etwas in diese Richtung bewegt hatte, außerdem war der Rauchgestank hier viel stärkker, als in den anderen Richtungen, zumindest nahm seine feine Nase es so auf. Er behielt seine Anhaltspunkte für sich, denn er hatte durchaus bemerkt, wie seine kleine Erklärung eben bei seiner Begleitung angekommen war. Auch wenn er sich nun zurückhielt machte ihm die sinkende Sympathie nur wenig aus. Schließlich lag ihm nichts daran die Gesellschaft der jungen Frau zu halten.

"Dich scheint etwas zu beunruhigen.", stellte Aris auf seine scheinbar völlig gleichgültige Art fest und ging unbeirrt weiter seiner Wege. Die Finsternis, die zu dieser Stunde in dem Wald herrschte machte ihm nichts aus, schließlich war er meist des Nachts unterwegs und kannte hier ohnehin jeden Pfleck mit Namen.

"Ich weiß, aber aber keine Angst, dir wird sicher nichts zustoßen.", meinte er ruhig.

Blitzschnell fuhr Aris herum und hatte dabei bereits sein Schwert gezogen. Nur Millisekunden später hatte er den Angreifer entdeckt und stürmte auf ihn zu. Er hatte nicht vor anzugreifen, er wollte wissen wer es auf sie abgesehn hatte. Die Tatsache, dass er seine Waffe erhoben hatte diente allein der Abschreckung und gegenbenenfalls der Verteidugung.

Es stellte für Aris kein nennenswertes Problem da die herannahenden Klingen entweder auszuweichen oder sie mit seiner eigenen Waffe gekonnt abzulenken. Er wusste, dass die Frau ihm von ihrer jetzigen Position nicht gefährlich werden konnte und so ließ er sein Schwert sinken, steckte es aber noch nicht zurück. "Wer bist du und was veranlasst dich dazu uns anzugreifen?", fragte er ruhig, wobei sein Blick die Fremde aber durchdringend fixierte und jeder ihrer Bewegungen registriete.