Fey hatte sich nun wierder gefangen und betrachtete den Drachen eher neugierig. "Warum muss das Wissen, das hier aufbewart wird bewacht werden?", fragte sie ruhig. Dion schüttelte den Kopf. "Das darf ich Euch nicht sagen, verzeiht. Fragt Euren Vater." Fey seufzte entteuscht, gab sich damit aber zufrieden.

Dante seufzte, es war an der Zeit seinen Vater darüber in Kenntniss zu setzen, dass er sein Amt als König abzulegen hatte und durch seinen Sohn abgelöst würde. Keine leichte Aufgabe und Dante war froh, nicht gänzlich allein damit zu sein. "Vincent, ich denke, wir sollten meinem Vater nun erzählen, dass er nicht länger König ist."

"Das ist keine Doppelmoral, das ist Loyalität. Eine Eigenschaft, die ich zu respecktieren gelernt habe.", erklärte Fey ruhig.

Dante schüttelte stumm den Kopf. "Sollte es dazu kommen, dann wirst du daran nicht beteiligt sein. Es ist meine Aufgabe, nicht deine und daher werde auch ich allein den finalen Streich gegen ihn führen. Versteh mich nicht falsch, ich bin froh dich bei dieser Sache an meiner Seite zu haben aber aber am Ende schlage ich meine Schlachten doch noch immer selbst. Komm jetzt."

Dante und Vincent trafen in der Lagerhalle ein. Dante warf einen kurzen, nachdenklichen Blick auf Xenox. "Ich will, dass du gehst. Verlass die Stadt und komm nicht vor dem morgigen Sonnenuntergang wieder hierher zurück. Es ist egal wohin du gehst, aber weder hier noch in der Unterwelt hast du zur Zeit was zu suchen. Haben wir beide uns verstanden?" Dante war sich sicher, dass sein Vater niemals selbst Xenox in diesem Kampf in den Ring holen würde, aber er befürchtete, der Drang seinen Herr zu schützen könnte ihn eingreifen lassen.
Er wartete nicht auf eine Antwort und schritt in sein Schlafzimmer, wo er seinen Vater vermutete. "Vater, ich muss Euch leider mitteilen, dass Ihr nicht länger das königliche Amt inne habt. Ich bitte Euch den Thron friedlich an mich abzutreten und mich nicht zu zwingen ihn gewaltsam einzufordern."

"Dante, du weißt nicht wa du tust. Das wusstet du noch nie. Ich habe dir schon früh eine grandiose Ausbildung zukommen lassen in physischer, wie auch psychischer Weise, aber ich habe das Gefühl, dass du eine wichtige Sache, wahrscheinlich das Wichtigste überhaupt, niemals gelernt hast. Seit jeher lässt du jegliches Gespühr für Ehre, Stände und selbst deiner adeligen Herkunft vermissen."
Dante blieb ruhig. "Ihr seid mein Vater und ich werde Euch nicht töten, solang Ihr mich nicht dazu zwingt."
Der König musste lachen. "Du bist ein Narr, ein weichherziger Narr. Du bist mein Sohn und ich würde nicht eine Sekunde zögern dich in einer Lache deines eigenen Blutes dahinscheiden zu lassen." Mit diesen Worten zog er seine Klinge und hielt sie Dante an die Kehle.

"Meine Söhne mussten sterben, weil ich sicher gehn wollte, das nur der Stärkste von ihnen eines Tages mein Erbe antritt. Doch dieser Tag ist nicht heute. Heute ist der Tag, an dem Dante mir zeigt, dass auch er nicht der Richtige ist. Es betrübt mich das gerade du, als meine rechte Hand, dich gegen mich stellst, aber glaube nicht, dass es entwas ändert."
Dante seufzte wieder. "Ihr müsst wissen, dass ich das wirklich nicht tun wollte, aber Ihr lasst mir keine andere Wahl. Vincent, geh jetzt bitte."

"Vincent, halt die Klappe und verschwinden. Das ist eine Angelegenheit zwischen mir und Dante. Du hast dich ohnehin schon viel zu viel eingemischt.", antwortete Azazel barsch.
Dante nickte kurz, auch wenn er seinem Vater natürlich nicht gänzlich zustimmte. "Vertrau mir. Ich hab einen Plan.", übermittelte Dante seine Gedanken an Vincent und schottete sie gleichzeitig von einem Vater ab.

"Du musst mir vertrauen und dich da raus halten.", ließ Dante seine Stimme in Vincents Kopf erklingen und zog seine Waffe. "Ich frage Euch ein letztes Mal. Werdet Ihr abdanken?", fragte Dante und sah seinem Vater direkt in die Augen. "Niemals!", lautete die gebrüllte Antwort und der Kampf fing an.
Man sah schnell wie ebenbürtig sich die beiden Kämpfer waren, keiner gab dem anderen auch nur eine Chance zu einem tatsächlich erfolgreichen Streich. Hier und da spritzte etwas Blut, aber alles in allem blieben die Kontrahenten an einem Stück. Das heißt bis Dante ein Fehler unterlief. Er ließ seine Deckung zu früh sinken und im nächsten Moment steckte eine Schwertspitze in seiner Schulter und durchbohrte diese mit Leichtigkeit. Mit einem kurzen Schmerzensschrei ging er auf die Knie und das Schwert verließ seine Schulter mit einem sauberen Schnitt nach Oben. Stöhnend hielt er sich die blutende Wunde und krummte sich vor Schmerz. Mit einem hohlen Lachen und festen Schritten trat Achaz an seinen Sohn heran um ihm den Gnadenstoß zu geben. Langsam beugte er sich zu ihm runter. "Ich sagte doch, dass du nicht der Richtige...." Achaz wurde von Dante regelrecht das Wort abgeschnitten, als er sein Schwert von Unten weit in den königlichen Schädel bohrte. Mit einem Mal war Dante aufgesprungen wärend sein Vater zurücktaumelte und zu Boden ging. Nun musste alles ganz schnell gehn. Dante zog einen kleinen, farblosen Kristall aus seiner Manteltasche und legte es auf die Wunde des sterbenden Mannes. Dieser verkrampfte sich plötzlich und zitterte am ganzen Leib. Das Schauspiel dauerte nur Sekunden, und der Körper lag reglos am Boden. Physisch betrachtet war er tot, doch seine Seele befand sich nun in dem Kristall, der von innen zu leichten schien. Zufrieden nahm Dante den Kristall wieder auf und hielt ihn Vincent zur Begutachtung vor die Nase. "Er lebt noch, ich habe nur seine Seele von seinem Körper getrennt. Wenn du dich konzentrierst kannst du sogar noch mit ihm reden. Ich habe vor ihm so zu zeigen, wie das Reich erst aufblüht, wenn ich mich der Sache annehme und wenn er schließlich zur Vernunft kommt, dann werde ich seine Seele und seinen Körper wieder verbinden.
Shad hat mich auf die Idee gebracht. Nicht schlecht, oder?"

Dante grinste über das Lob und steckte seine Waffe zurück. Dann trat auch er zum Körper seines Vater und schulterte ihn auf die unverletzte Seite. Die Waffe seines Vaters war stark und so heilte seine Wunde nur sehr langsam, was ihn im Moment aber nicht weiter störte. "Nun denn, so wies aussieht haben wir einen neuen König.", lachte er und verschwand in die Unterwelt.